Altenmittlau/Bad Orb – Im Rahmen der Europawochen 2025 wurde die Musik zum Brückenbauer: Der Musikverein Viktoria Altenmittlau empfing vom 2. bis 4. Mai das belgische sinfonische Blasorchester „Koninklijke Harmonie Ste-Cecilia Zele“ – ein Besuch, der nicht nur durch Töne, sondern auch durch echte Freundschaft getragen wurde.
Die Verbindung zur belgischen Gemeinde Zele entstand durch den international renommierten Dirigenten und Komponisten Bart Picqueur, zu dem eine lange Freundschaft besteht und der aktuell eine Auftragskomposition namens „Artemis“ für den Verein zur Teilnahme am internationalen Orchesterwettbewerb 2026 in Kerkrade/Niederlande schreibt.
Ankunft mit Pralinen und (Victoria-)Bier
Rund 60 Gäste aus Zele – MusikerInnen und ihre Familien – machten sich am Freitag auf die Reise nach Hessen. Freundlich empfangen wurden sie kurz vor Mitternacht von ihren Gastfamilien an der Freigericht-Halle und im Hotel Burg-Mühle in Gelnhausen. Im Gepäck: Belgische Pralinen und Bier mit passendem Namen – Victoria.
Der Samstag startete musikalisch mit der Generalprobe in Bad Orb, bevor es kulinarisch ins Restaurant La Strada ging. Anschließend erkundeten die Gäste aus Zele Bad Orb auf vielfältige Weise: Einige wagten sich barfuß über den berühmten Barfußpfad, andere entspannten in der Therme oder gingen kurzerhand shoppen – schließlich wurde das ein oder andere schwarze Konzertoutfit zu Hause vergessen. Ein Spaziergang durch die Saline rundete das Kulturprogramm ab.
Konzertabend trotzt Sturm und Stromausfall
Höhepunkt des Wochenendes war das gemeinsame Konzert am Samstagabend in der Konzerthalle Bad Orb – und der Abend hatte es in sich. Ein heftiger Sturm und ein kurzzeitiger Stromausfall konnten die Musikerinnen und Musiker nicht aus dem Takt bringen: Dank Notstromaggregat konnte das Konzert wie geplant stattfinden – eine fast filmreife Szene, zumal das Stück „Stormbreak“ (von Jim Casella) ohnehin auf dem Programm stand.
Das sinfonische Blasorchester des Musikvereins Viktoria Altenmittlau mit seinen rund 70 MusikerInnen eröffnete das Konzert unter Leitung von Musikdirektor Oliver Nickel mit dem energiegeladenen Marsch „King Cotton“ von John Philip Sousa, gefolgt von der „Fourth Symphony“ von Alfred Reed, dem bereits genannten Stück „Stormbreak“ und „Highlights from Hook“ von John Williams.
Nach der Pause verzauberte das Orchester aus Zele mit einer abwechslungsreichen Programmauswahl: „Armenian Dances“ von Alfred Reed, „El batallón“ aus der Feder von Bart Picqueur selbst sowie ein besonderes Highlight – das gefühlvolle „Oblivión“ von Astor Piazzolla mit der herausragenden Solistin Nele Goossens am Altsaxofon. Weitere Höhepunkte waren „Danzón No. 2“ von Arturo Márquez, „Moisés Moleiro“ von Joropo und zum krönenden Abschluss „Zele Ste Cecilia Voorwaarts“, die Vereinshymne, bei der drei Musiker auf traditionellen Militärtrompeten glänzten. In Deutsch und mit viel Charm führte Bart Picqueur das Publikum durch das abwechslungsreiche Konzertprogramm seines Orchesters und sorgte dabei für so manchen Schmunzler im Saal.
Gemütlicher Ausklang mit Maßkrug und Frühstück
Nach dem Konzert ging es ins Bad Orber Brauhaus, wo sich MusikerInnen und Gäste bei gutem Essen und frisch gezapftem Bier entspannt austauschten – bis spät in die Nacht hinein.
Der Sonntag stand ganz im Zeichen des gemütlichen Abschieds: Beim gemeinsamen Frühstück im Sportlerheim Horbach, liebevoll organisiert mit einem reichhaltigen Buffet, wurden Freundschaften gepflegt und neue Pläne geschmiedet. Ein Wiedersehen in Belgien ist bereits in Aussicht.
Konzerttipps für Musikfreunde
Wer den Musikverein Viktoria Altenmittlau live erleben möchte, hat schon bald Gelegenheit: Das Frühjahrskonzert findet am 17. Mai um 19:30 Uhr in der Freigerichthalle statt. Karten gibt es vor Ort bei der Kelterei Trageser oder online unter www.eventfrog.de/mv-altenmittlau. Außerdem lädt der Verein am 15. Juni zum traditionellen Weißbierfrühschoppen auf dem neuen Dorfplatz Altenmittlau ein.

