Vier Monate bleiben dem Musikverein »Viktoria« Altenmittlau (MVA) noch bis zum Auftritt beim renommierten World Musik Contest. Im niederländischen Kerkrade will man sich dann in der Kategorie Blasorchester mit internationaler Konkurrenz messen. Ein Probenwochenende eröffnete nun die heiße Phase in der Wettbewerbsvorbereitung des Musikvereins. Dabei musste das sinfonische Blasorchester jedoch gleich mit mehreren Widrigkeiten umgehen.
Bereits bei der Wahl des Probenortes mussten die Verantwortlichen des Vereins umdisponieren. Ursprünglich war ein mehrtägiger Aufenthalt in einer Jugendherberge am Mittelrhein angedacht. Auf Grund der weiterhin angespannten Pandemielage musste dieses Vorhaben allerdings aufgegeben werden. Auf der Suche nach adäquatem Ersatz bot sich schließlich die Kopernikusschule Freigericht an. Diese stellte dem MVA dankenswerterweise zum wiederholten Male ihre Räumlichkeiten zu Probenzwecken zur Verfügung.
Ein weiterer Stolperstein stellte nur wenige Tage vor Beginn des Probenwochenendes der krankheitsbedingte Ausfall von Chefdirigent Oliver Nickel dar. Doch auch hier fand der Verein innerhalb kürzester Zeit eine mehr als zufriedenstellende Lösung: MKK-Kulturpreisträger Jens Weismantel erklärte sich kurzerhand bereit, den erkrankten Nickel zu vertreten. Mit der »Viktoria« verbindet Weismantel nicht nur eine jahrelange Freundschaft. Auch seine ständigen Tätigkeiten an Pulten von Spitzenorchestern wie der Bläserphilharmonie Rhein-Main oder dem Landesjugendblasorchester Hessen sprechen für seine künstlerische Qualität. Entsprechend souverän gestaltete Weismantel auch die Proben mit den 60 Musikerinnen und Musikern aus Altenmittlau.
Im Rahmen des bundesweiten Programms IMPULS gefördert
Besonders zu Gute kam dem Probenfortschritt außerdem eine Förderung durch das bundesweite Programm IMPULS des Bundesmusikverbands Chor & Orchester e.V. Mit dem Förderprogramm IMPULS soll der Amateurmusik in ländlichen Räumen geholfen werden. Das erfolgreich bewilligte Fördergeld nutzte der MVA nun um professionelle Dozenten für die verschiedenen Instrumentengruppen des Orchesters zu engagieren. Damit konnte in Satzproben gezielt und individuell auf die heikelsten Stellen der durchaus komplexen Wettbewerbsliteratur für Kerkrade eingegangen werden.
Zum Schutz aller Beteiligten fand auch beim großen Probenwochenende wieder das bewährte Hygienekonzept des Vereins Anwendung. Insbesondere die großen Abstände in der Sitzordnung erschwerten zwar die Kommunikation und das gemeinsame Musizieren. Doch die professionelle Arbeit von Weismantel und den Dozentinnen und Dozenten sorgten für eine gleichermaßen effektive wie angenehme Probenarbeit. Strahlender Sonnenschein sowie selbst gebackene Kuchen versüßten zudem die Kaffeepausen.
Ausklang bei Billard, Drinks und Livemusik
Und auch wenn die gemeinsame Fahrt an den Rhein nicht stattfinden konnte, ließ man es sich beim MVA nicht nehmen, einen zusätzlichen Programmpunkt anzubieten. So buchte man für Samstagabend das Championshouse in Somborn. In geschlossener Gesellschaft und unter verschärften 2G+-Bedingungen ließ man den langen Probentag bei einer Runde Billard und einem guten Drink ausklingen. Auf der Bühne präsentierte zudem die Band »Jossgrund-Kollektiv« feinste Livemusik. Mit viel Leidenschaft und einem fetzigen Bläsersatz sorgten die zehn Musikerinnen und Musiker für den Höhepunkt eines langen Tages voller Musik.
Trotz aller Umstände zogen Vereinsverantwortliche wie auch musikalische Leitung ein positives Fazit. Mit dem arbeitsreichen Wochenende gelang ein erfolgreicher Auftakt in die heiße Phase der Wettbewerbsvorbereitung. Nun bleibt abzuwarten, welche weiteren Hindernisse auf dem Weg nach Kerkrade warten. Die Gemeinschaft der »Viktoria« scheint dafür jedoch bestens gewappnet zu sein.